Altes Wettbüro & Pfadfinder Konzerte präsentieren:

Fr • 18.11.201620:00 Einlass ab 19:00

Alfred Quest | Konzert

Alles läuft auf Anschlag. Bild und Ton in Höchstgeschwindigkeit. Wir fressen mehr als wir kotzen können. Wohin sind sie verschwunden, die ruhigen Momente? Warum jeden Tag ein neuer Hype? Warum all die Hektik?
“Midlife Wellness” ist angesagt. Zurück zum Anfang. Durchatmen. Mit ihrem Debütalbum schenken uns Alfred Quest die dafür notwendige Klangtapete, verziert mit der Ästhetik eines elektronischen Instrumentalquartetts, Sample­HipHop und feinstem Wald.

Tilmann Jarmer (Architekt & Langschläfer), Sascha Friedrich (Buargbesitzer & Sammler) und Patrick Föllmer (Lilabungalow, Rakete sowie Wissenschaftler) wollten eigentlich ihren Erfurter Lieblingsrapper zurück ins Spiel bringen. Der kam genau einmal vorbei. Was das Projekt fast zum kippen gebracht hätte, entpuppte sich für die Drei als wertvoller Freiraum, ein Spa für die Seele: gemeinsam Essen, über essentielle Themen sprechen, Klettern gehen – dabei immer wieder einen Zipfel Musik einfangen und auf Festplatte bannen.

Eine musikalische Oase mit diesem Entspannungspotenzial gewinnt in einer kleinen Stadt wie Erfurt schnell an Gravitation. Freunde kamen und gingen, verewigten sich musikalisch und gustatorisch. Doch einer blieb: Sorin Paul Stanciu (Sommerrumäne & Musiker), Sohn eines Konzertgeigers und einer Architektin. Er vervollständigte das Ensemble. Gemeinsam mit ihm entstanden 29 Skizzen, von denen es 10 auf das aktuelle Album geschafft haben. Sie spiegeln die sonnendurchflutete Buarg – eine unsanierte Altbauwohnung im obersten Stock eines fast leer stehenden Hauses – wieder. Auf „Midlife Wellness“ hört man schräge Wände, ein Turmzimmer, fast kreisrund mit Fenstern umgeben, einen langen dunklen Flur und das alte Klavier, das zum klanglichen Mittelpunkt der Platte avanciert.

Elektronika, Buargpiano, Kontrabass, Streicher, Gitarren, Bässe und kleinste Klangschnipsel sind Bausteine der Instrumentalstücke. Für die akustische Schokoglasur sind Alfred Quest tief in die Staketenwälder des Havelberger Landes gefahren, haben das Album einmal komplett in den Wald gespielt und die entstehenden Reflektionen und Hallräume bei 26° Celsius, einem Sonneneinfallswinkel von 37,8° und nahezuer Windstille aufgenommen.

Wer Alfred Quest an dieser Stelle klanglichen, fast schon fanatischen Überehrgeiz unterstellen möchte, darf den Wellnessfaktor der Havelberger Waldgebiete nicht unterschätzen. Das Credo der Band ist weder Erfolg, Geld, noch Selbstverewigung. Es ist einfach das Innehalten im Musikalischen und allem was dazu gehört – eine ersteAntwort auf die Frage nach den wirklichen Notwendigkeiten im ewigen Drumherum.

  • Alfred Quest (analogsoul)

Eintritt frei